Unterschiede zwischen CAD, CAE, BIM und EDA?

CAD (Computer Aided Design):
CAD bezeichnet die Unterstützung von konstruktiven Aufgaben mittels EDV zur Herstellung von Produkten oder Anlagen. Diese konstruktiven Aufgaben können durch 2D- oder 3D-Modellierung erfüllt werden. Mittlerweile werden mit dem CAD-Engineering nicht mehr nur reine geometrische Modelle erstellt, sondern auch weitere Schritte unterstützt, wie etwa das Ableiten von Fertigungszeichnungen, Simulationen, FEM-Betrachtungen oder die Ableitung von Informationen für die Fertigungsabteilung. CAD wird in jeder produzierenden Industrie angewendet, die prominentesten sind hierbei die Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Bekleidung sowie Chemie- und Pharmaindustrie oder Gebäudeplanung (BIM). Die jeweiligen Unternehmen haben heute die sprichwörtliche Qual der Wahl, wenn es um die Auswahl eines CAD Systems geht, denn diese ist abhängig von den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens und seinen Arbeitsabläufen. Anwendung finden etwa NX, AutoCAD, CATIA, SolidWorks, Inventor, Revit und viele mehr.
CAE (Computer Aided Engineering):
CAE beschreibt die Anwendung computergestützter, mathematischer Analyse- und Simulationstechniken im Produktentwicklungsprozess. CAE unterstützt CAD und kann für die Berechnung, Kalkulation, Simulation oder Optimierung von Produkten oder Prozessen verwendet werden. Der Einsatz von CAE verkürzt die Entwicklungszeiten, senkt die Produktionskosten und erhöht die Produktqualität. Mögliche Konstruktionsfehler können etwa durch Simulationslösungen erkannt und optimiert werden, wodurch weniger physikalische Prototypen notwendig sind. Zum Einsatz kommen etwa ANSYS, Abaqus, COMSOL, Siemens Simcenter oder Altair HyperWorks.
BIM (Building Information Modeling):
BIM ist eine digitale Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden. Bei dieser Methode sind stellenweise Parallelen aus dem Bereich Industrie 4.0, wie dem Digitalen Zwilling, zu erkennen. Die dreidimensionalen Gebäudemodelle werden bei BIM auch mittels CAD erstellt und aktualisiert. Diese Modelle bestehen nicht nur aus der Geometrie, sondern enthalten wichtige Informationen wie etwa Materialien, Dämmwerte, Energieverbrauch sowie Kosten und Zeitpläne. Autodesk Revit, Graphisoft oder Allplan sind Softwarebeispiele, die die BIM Planung unterstützen.
EDA (Electronic Design Automation):
Unter EDA versteht man das rechnergestützte Entwurfsverfahren für Mikroelektronik. EDA-Software ermöglicht es Elektroingenieuren, komplexe Schaltungen und Systeme wie integrierte Schaltkreise (ICs), Leiterplatten (PCBs) und System-on-Chip (SoC)-Lösungen zu entwerfen und zu analysieren. EDA-Tools umfassen Schaltungssimulation, Layout-Generierung und Designregelüberprüfung. Softwarelösungen wie Cadence Design Systems, Mentor Graphics, Synopsis oder Altium Design finden dabei Anwendung.
Übersicht: Vergleich CAD, CAE, BIM und EDA
| Begriff: | Softwaresysteme: | Anwendungsbereiche: |
| CAD | AutoCAD, SolidWorks, CATIA, Creo, Inventor, Autodesk Revit, Graphisoft ArchiCAD, Bentley Systems |
Architektur, Maschinenbau, Produktentwicklung, Industriedesign, Landschaftsplanung, Verkehrswesen, Bauwesen, Ingenieurwesen |
| CAE | ANSYS, Abaqus, COMSOL, Siemens Simcenter, Altair HyperWorks |
Strukturanalysen, Steuerungssystemanalysen, Wärme- und Fluidanalysen, Schwingungsanalysen, Crash-Tests, Optimierung von Produkten oder Prozessen, Elektromagnetik |
| BIM |
CAD Systeme, die die BIM Planung unterstützen: Autodesk Revit, Graphisoft ArchiCAD, Bentley Systems
|
Gebäudemanagement, Infrastrukturprojekte, Städtebau |
| EDA | Cadence Design Systems, Mentor Graphics, Synopsis, Altium Designer |
Elektronik, Schaltungsdesign, Integrierte Schaltkreise (ICs), Leiterplatten (PCBs), System-on-Chip (SoC)-Design |



